Sie hat eine wirklich steile Karriere hingelegt: Die Nudel wird in den deutschen Küchen immer beliebter. Waren es vor wenigen Jahren nur 5,3 Kilo pro Kopf, sind es heute bereits acht Kilo, die jeder Deutsche durchschnittlich verspeist. Dass es kaum möglich sein wird, das „Mutterland“ der Nudeln einzuholen, liegt auf der Hand. Denn 30 Kilo sind es in Italien. Selbst Länder wie Tunesien, die Schweiz oder Griechenland stehen noch weit vor Deutschland. Glaubt man den Statistikern, sorgt allein die Spaghetti-Nudel für einen steigenden Verbrauch, sie hat am stärksten „zugelegt“, gefolgt von den Bandnudeln.
Nicht nur am Welt-Nudel-Tag, der am 25. Oktober im Kalender steht. Wird für einen zusätzlichen Absatz sorgen, sondern die steigende Vielfalt an Sorten. Selbst eine eher kleine Nudel-Manufaktur wie das niederbayerische Unternehmen Nudelnesterl hat mehr als 80 Sorten im Angebot. Fragt man Eva Sterl, die Inhaberin des Betriebs mit Sitz in Karpfham, dann hat die Expertin auch die Antwort parat: „Wir werden auf den Wochenmärkten und im Laden sowohl nach der Herkunft gefragt als auch nach den Inhaltsstoffen. Andere Kunden gehen ausschließlich nach der Form einer Nudel oder schauen auf die Farben“, weiß die Expertin, die neben Bärlauch-Nudeln auch Chili-Spaghetti im Regal stehen hat. Und selbst mit einer Dinkel-Vollwert-Steinpilz-Version kann sie aufwarten. Dass keine Geschmacksverstärker oder Konservierungsstoffe verwendet werden, ist für sie fast schon Standard, denn sie weiß, dass ihre Kunden – wie sie sagt – allergisch darauf reagieren würden. „Nudeln sind eines der ältesten Lebensmittel und werden seit mehr als 4000 Jahren gegessen“, weiß Eva Sterl. Weltweit gibt es nach ihren Recherchen mehr als 600 Sorten. Dass das längst nicht das Ende der Fahnenstange bedeutet – dafür sorgt sie selbst. Wenn sie in ihrer Produktion mal wieder ungewöhnliche Zusammensetzungen probiert, mit Gewürzen, Kräutern, Gemüse und Obst hantiert, entstehen hin und wieder neue Kreationen, die zusätzlich dafür sorgen, dass die Nudel eines der beliebtesten Nahrungsmittel bleibt – auch nach dem Weltnudeltag, den es seit 1995 gibt.
Nudeln in deutschen Küchen auf dem Vormarsch
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